Die Weichen sind gestellt, es ist höchste Eisenbahn!

Gut gefüllter Saal im Hofgartenhaus, Foto W. Ruoff

Gut besucht war die Informationsveranstaltung zur Reaktivierung der Fuchstalbahn am Mittwoch, 29.6.22, im Hofgartenhaus in Leeder/ Fuchstal. Unter der sehr spritzigen Moderationsleitung von Frau Dr. Anke Butscher stellten Norbert Moy von ProBahn Oberbayern und Andreas Holzhey, Verkehrsingenieur und Autor des Eckpunktepapiers, viele Aspekte rund um die Fuchstalbahn vor.

Nach der Begrüßung durch Wolfram Ruoff vom Bürgerforum Buntes Fuchstal und Harald Baumann von der Umweltinitiative Pfaffenwinkel, die die dreieinhalbjährige gute Zusammenarbeit betonten, gab es die Vorträge der zwei Referenten.

Norbert Moy berichtete von erfolgreichen Reaktivierungen aus ganz Deutschland, Bayern hinke hier deutlich hinterher, was an der Landespolitik in München liege. Er stellte die Energieeffizienz, Sicherheit, Standortfaktor und Arbeitsplätze durch eine Reaktivierung heraus.

Andreas Holzhey präsentierte erstmals Auszüge aus seinem Eckpunktepapier, das er letztes Jahr für die Gemeinden entlang der Bahnstrecke erstellt hatte, der interessierten Öffentlichkeit. Enorm gestiegen sei die Einwohner- und Pendlerzahlen in den Fuchstalgemeinden. Von ehemals 49 Bahnübergängen seien jetzt nur noch 36 vorhanden, davon 5 gesichert und drei weitere würden in den nächsten Jahren technisch mit Blinklichtern gesichert. Auch die Bahnstrecke selbst sei bis auf wenige Kilometer auch für den Personenverkehr gut saniert worden, was gute Bedingungen für eine Reaktivierung biete. Wichtiger als schnelle Fahrzeiten sei eine gute Einbindung in den Taktverkehr in Kaufering und Weilheim. Die Kosten für die Gemeinden seien sehr überschaubar, da die Strecke der DB gehöre, Bahnhöfe nicht mehr erforderlich, sondern Bahnhalte mit Bahnsteig, Park&Ride- sowie Ride&Bike-Plätzen. Die Gemeinden müssten nur die Flächen freihalten und für Zuwegungen sorgen.

Harald Baumann ergänzte, das Verhalten der Bevölkerung habe sich in den letzten vier Jahren enorm geändert und man spüre einen Rückhalt für die Fuchstalbahn.
Die bayerische Staatsregierung solle von ihren Kriterien zur Reaktivierung abrücken und wie in Baden-Württemberg die Bahnstrecken selbst untersuchen nach Fahrgastpotenzialen.

Ein sehr informativer Abend, der noch für lange Diskussionen auch nach dem Ende sorgte.

Gespräche am Infostand, an dem es auch die Aktionspostkarten “Grünes Licht für die Fuchstalbahn” gab, Foto W. Ruoff

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