Als Ende 2022 die beiden Landkreise Weilheim-Schongau und Landsberg/Lech einer Untersuchung zum Fahrgastpotenzial der Fuchstalbahn zustimmten und Verkehrsminister Bernreiter die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) beauftragte, diese durchzuführen, konnte niemand wissen, dass das Ergebnis jetzt im Oktober 2025 immer noch nicht vorliegen würde.
Mindestens dreimal fragten Pressevertreter der Schongauer Nachrichten sowie des Landsberger Tagblatt, aber auch Radio Oberland war mit von der Partie, in München nach dem Stand der Untersuchung sowie den Ergebnissen nach. Für weitere Schritte im Reaktivierungsverfahren ist ein positives Ergebnis unumgänglich.
Die Auskünfte der BEG waren dürftig, die Untersuchungen seien noch nicht fertig, aufwendiger Prozess mit verschiedenen Stellen, daraus ein hoher Abstimmungsbedarf sowie neue Sachverhalte zögern eine Bekanntgabe des Ergebnis hinaus. Zudem fehlen noch Daten. Ein Termin oder Zeitraum wurde zuletzt nicht mehr genannt.
Auf Bitten der beteiligten Landkreise willigten wir im Oktober 2023 ein, während der Zeit der Untersuchung ein Ergebnis geduldig abzuwarten. Je länger es dauerte, umso schwerer fiel uns genau dieses. Leute, die vom Fach waren und sich auskannten, rieten uns still zu halten und die BEG nicht unter Druck zu setzen. „Je länger es dauert umso besser für ein positives Ergebnis“, so hieß es.
Anfang Oktober, nach mehr als zwei Jahren entschlossen wir uns zu einer Aktion „Ausschau halten nach der Fuchstalbahn“. Eine kleine humorige Veranstaltung, angeregt durch unser Mitglied Irmgard, ein Kompromiss zwischen der großen Aktion und einem geduldigen Warten. Geduld hatten wir nun nicht mehr.
So fand sich ein kleiner Trupp aus Aktiven, bewaffnet mit Ferngläsern und Papprohren am 15.10.2025 am Bahnübergang Neuhof neben den Schienen der Fuchstalbahn ein. Passenderweise herrschte an diesem Vormittag Nebel. Unter der aufmerksamen Aufsicht von Pressevertretern und einer Polizeibeamtin und ihres Kollegen wurden wir aktiv.
Die Leitung übernahm Irmgard und auf ihr Kommando suchten wir erst Richtung Norden, dann nach Süden die Gleise nach der Fuchstalbahn ab. Dann Kommando nach Osten gen München, ob endlich von dort, der Politik, ein Ergebnis in Sicht sei. „Was seht ihr?“, war die Frage. „Nichts!“, war die Antwort, „wir stochern im Nebel“.

Ein Wortbeitrag von Harald, indem er die Historie der letzten zwei Jahre und den Zweck der Aktion beschrieb, rundete die Veranstaltung ab, die nach einer halben Stunde durch die Versammlungsleiterin Irmgard für beendet erklärt wurde. Zuvor suchten wir ein letztes mal die Schienen nach Süden und Norden ab. Umsonst!
Berichte unserer Aktion waren in den Schongauer Nachrichten, dem Landsberger Tagblatt und dem Kreisboten Schongau zu finden. Das Landsberger Tagblatt hatte sogar einen Reel produziert, der mit Stand 22.10.2025 sage und schreibe über 41 000 mal aufgerufen wurde. Die Kommentare waren bis auf wenige Ausnahmen positiv.
Übrigens: Wenig später lichtete sich der Nebel. Wenn das nicht ein Zeichen für Klarheit in der bayerischen Verkehrspolitik ist und dies im Besonderen für die Fuchstalbahn.
Harald Baumann
